Crown Conspiracy (1v6) & Avempartha (2v6), Ridan Publishing. |
Nyphron Rising (3v6) & The Emerald Storm (4v6), Ridan Publishing. |
Das Grundgerüst ist schnell erzählt: Fixpunkte über alle Bände hinweg sind der "Meisterdieb" Royce, und der Söldner Hadrian, welche sich darauf spezialisiert haben für wohlhabende Kundschaft ungewöhnliche und gefährliche Aufträge auszuführen. Als sie kurzfristig, um ein Duell zu verhindern, ein bestimmtes Schwert aus dem Königsresidenz des Königreiches Melegan stehlen sollen, wird zeitgleich auch der König ermordet, und der Mord wird den Beiden angehängt. Hier nimmt eine Entwicklung voller politischen Intrigen seinen Anfang, in den Royce und Hadrian teilweise gegen ihren Willen, teilweise ohne ihr eigenes Wissen hineingezogen werden. Ihnen werden teilweise wiederkehrende, teilweise einmalige Charaktere an die Seite gestellt, mit denen sie sich bändeweise die Rolle der Protagonisten teilen.
Wintertide, Ryria 5v6. Ridan Publishing. |
Einen Originalitätspreis gewinnt Sullivan mit Setting und Charakteren sicherlich nicht, aber andererseits ist die Ausführung was den Lesespaß angeht sehr gelungen, Sullivan bereitet hier eine gelungene Variation eines klassischen bekannten Gerichtes zu. Obwohl dem erfahrenen Leser alle Zutaten "irgendwie" bekannt vorkommen, sind die Details der Beziehungen der Charaktere auf der Einen, der Aufbau der Welt auf der Anderen Seite geschickt über die einzelnen Bände verstreut. Aber: Todesfälle sind in der Regel sehr vorhersehbar, oder sie wirken wie eine notwendige Resteentsorgung zum Abschluss eines Handlungsstranges. Ebenso ist die Schilderung mancher Soziotope entweder flach, oder hölzern geraten (insbesondere in Wintertide).
Cover
Die Cover der Einzelbände gehören für mich zum besten was ich in letzter Zeit gesehen habe. Warum? Es sind entgegen dem Trend eben keine Personen abgebildet, sondern Landschaften, Szenen oder Stimmungen. Fast überflüssig zu erwähnen dass sie vom Autor selbst stammen, der selber auch eine Art Kunststudium absolviert hat. Mit diesen kann man sich in der Öffentlichkeit sehen lassen.
Eine mittlere Katastrophe dagegen die dreibändige Ausgabe die Orbit jetzt aufgelegt hat (Jeweils zwei Bände der Ridan Ausgabe in einem Band). Das übliche Klischee: Düstere, halbvermumte Personen, die Hintergründe haben keinen wirklichen Bezug zu den Inhalten. Warum mache Verlage sowas? Nehmen sie uns nicht ernst?
Ryria Revelations, Orbit, UK. |
Fazit
Auch wenn das große Finale "Percepliquis" erst im Frühjahr 2012 erscheint, erhält die Reihe trotzdem schon jetzt eine Empfehlung von mir, sowohl für alte Hasen als auch Frischlinge. Insbesondere für Erstere vermittelt die Reihe oft das Gefühl mal wieder in eine altbekannte Kneipe einzukehren, da Sullivan sich nicht dem aktuellen Trend zu verschachtelt-komplexen Plots in expliziter Sprache verpflichtet fühlt, sondern ehr schreibt wie ein Raymond Feist zu seinen Hoch-Zeiten: Der Drang weiterzulesen, bzw. den nächsten Band aufzuschlagen war bei mir (und auch den meisten anderen Rezensenten) immer präsent, und konnte auch durch die eindeutige Schwächen nicht getrübt werden. Desweiteren ist die Reihe eine Empfehlung für alle die sich mal an einen Roman/Reihe im Original heranwagen wollen, denn Sullivan benützt eine klare, einfache Sprache, ohne allzusehr in Platitüden zu verfallen.
Wertung: 7/10.