Mittwoch, 23. November 2011

News: Vom Himmel übers Purgatorium zur Hölle

Himmel I


Sneap Peak zu Game of Thrones Staffel 2



Himmel II

Mark Charan Newton, über dessen "Legends of the Red Sun" Reihe ich ja bereits mehrfach berichtet habe, hat nun mit Pan Macmillan einen neuen Deal für seine neue zweiteiligen Serie abgeschlossen. Der erste Band wird "DRAKENFELD" heissen, den Inhalt charakterisiert der Meister folgendermaßen:

"It’s very much a fantasy novel, but equally a crime novel, with a locked-room mystery at the heart of it. Whilst I’ve dabbled with the odd crime sub-plot before, it was mainly a pastiche – Drakenfeld is much more committed to the crime genre, perhaps along the lines of the CJ Sansom novels. (It needs to be rewarding for readers of both genres.) The world is very much a classically inspired setting (Ancient Rome in particular), and there virtually no weirdness. I’m also really enjoying writing the Drakenfeld novel, much more so than any of the previous series, and especially the locked-room element: the impossible crime."

Sprich: Fantasy, Krimi & Anklänge vom alten Rom. Ich freue mich drauf, aber ersteinmal möchte ich den Abschluss der letzten Reihe haben.


Purgatorium 

Gute Nachrichten: Viggo Mortenson wird in der Verfilmung von "The Hobbit" nicht in seiner Rolle als Aragorn zurückkehren. Menno! Habe eigentlich gehofft dass Aragorn den Drachen eigenhändig erschlägt, und danach, quasi als Probe für Arwen, noch die neu eingeführte Elbin poppt.


Hölle

In Deutschland ist jetzt der vierte Band der "Eragorn"-Reihe "Erbe der Macht"  erschienen. Ein Glück, hat das Elend endlich ein Ende! Es ist einfach schade, dass solche doch ehr uninspirierten Reihen solche Hits werden. Kein Wunder dass "unser" Genre so einen schlechten Ruf hat.

(Anmerkung: Habe nur den ersten Band gelesen, und dieser strotz nur so vor abgeschriebenen Ideen, und 08/15 Plots. Habe nicht vor mir den Rest auch noch anzutun !)




Samstag, 22. Oktober 2011

J.R.R. Tolkien - Der Pfeifenraucher

Ich habe ja bereits über Pfeifenkraut/Tabak & Pfeifen im "Herr der Ringe" berichtet. Das von mir überaus geschätzte "Pipes Magazine" hat eine sehr lesenswerten Artikel über der Pfeifenraucher Tolkien veröffentlicht.

Game of Thrones in Deutschland - Ausstrahlungstermine

Am 2.November beginnt TNT Serie mit der Ausstrahlung von "Game of Thrones"  am 2.November um 20.15. Für die Inhaber des entsprechenden Equipments wird auch zeitgleich in HD auf  TNT HD ausgestrahlt.
Erfreulich ist auch dass im Zweikanalton ausgestrahlt wird, man wird die Serie also auch im Original geniessen können. Das ist auf TNT Serie wohl Standard, aber für mich als DVB-T Nutzer ist es ein Schmankerl :-)

News via Feenfeuer

Dienstag, 18. Oktober 2011

Mark Lawrence - King of Thorns - Cover vorgestellt !

Für die für nächstes Jahr angekündigte von Mark Lawrence - Prince of Thorns/Prinz der Dunkelheit, wurde bereits das Cover vorgestellt.

Martialische mysteriöse Figur in dunkler Kapuze..uuuh, da war aber jemand kreativ. Gibt schlimmeres, aber gut ist imo was anderes !


News via Pat

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Raymond Feist - A Kingdom Besieged (Chaoswar Saga 1)

Hardcover UK, Harpercollins.
Raymond Feist's Midkemia Saga war vor vielen, vielen Jahren mein Wiedereinstieg in die Fantasy. Mit meinen steigenden Ansprüchen an die fiktionalen Inhalte meiner Lektüre sank leider auch die Qualität von Feist's literarischem Output. Wahrscheinlich wohnt meiner Einschätzung auch ein Kausalzusammenhang inne, aber andererseits scheinen viele Leser & Rezensenten diese Einschätzung zu teilen. Feist's Stil war schon Anfang der achtziger "well established", aber verglichen mit den Strukturen die Zeitgenossen wie David Gemmel oder David Eddings mit ihren Heldenepen lieferten, wohnte Feists Schaffen aus heutiger Sicht durchaus eine frische Qualität inne. Aber leider verhält es sich mit seinen neueren Veröffentlichung so wie bei neuen Alben von AC/DC: Man hat das Gefühl einer Endlosschleife zu lauschen, hie und da lassen sich Reste der vergangenen Größe erkennen, aber letzen Endes war alles schonmal da, nur besser. Gerade der letzte Band war für mich eine herbe Enttäuschung. Es wirkte unfertig, schlecht lektoriert und unausgegoren. "A Kingdom Besieged" ist der erste Band der "Chaoswar Saga", der wohl letzten Reihe im Midkemia Universum. Wird es Feist gelingen die Reihe zu einem würdigen Ende zu bringen?

Feist steigt ein mit einer Szenerie aus der in den letzten Bänden immer präsenteren Dämonenwelt, wobei hier erstmals die Sichtweise der Dämonen selbst geschildert wird, diese Sicht bildet den ersten Haupthandlungsstrang. Der Zweite führt uns in die Anfänge der Reihe zurück, nämlich in das Fürstentum Crydee, welches nach den Ereignissen der ersten Bände kaum noch Erwähnung fand. Crydee ist, wie zu Beginn der Reihe, der westlichste Aussenposten des Königreiches der Inseln, und spielt politisch nur eine untergeordnete Rolle. Man könnte diese Szenerie teilweise auch als "Magician - The Next Generations" beschreiben, denn es stehen die Nachfahren von Charakteren aus den vergangenen Jahrzehnten im Muttelpunkt: Die Nachfahren von Martin Longbow, von Talwin Hawkins (der allerdings noch selbst lebt & mitmischt). Viele alte Namen wie Arutha, Jimmy die Hand und sogar König Lyam tauchen auf. A Kingdom Besieged wäre für einen Neueinsteiger denkbar ungeeignet, da sehr viele Charakter und Ereignisse nur kurz, oder gar nicht erklärt werden.
Die einrahmende Handlung besteht neben der in den letzten Bänden eingeführten Dämonenproblematik, und der mit ihr verbundenen Sternelben, in einem drohenden Konflikt des Königreiches mit Imperium Kesh, welcher sich ausgerechnet im Westen um Crydee, einer Gegend die von beiden Seiten als nicht besonders eingeschätzt wird, entzünden soll. Einhergehend, paralell und teilweise verschränkt damit, gehen sowohl das Konklave der Schatten, der Geheimdienst von Jim Dasher/Lord James als auch die Sandreena vom Orden des Schildes ihren Geschäften nach.
Was A Kingdom Besieged meiner Ansicht nach wesentlich besser macht als die Vorgänger, ist die Tatsache dass die Handlung von Titanen wie Pug, Magnus oder Tomas wegschwenkt, und sich zerbrechlicheren Charakteren zuwendet. Die erwähnte jüngere Generation bringt etwas frischen Wind, die Rückkehr von bereits eingeführten und bekannten Personen und Orten gibt dem Kenner der Reihe ein warmes und bekanntes Gefühl. Ebenso wirkt hier alles etwas ausgereifter, sowohl das Lektorat, als auch Feist selbst scheinen sich hier mehr Mühe gegeben zu haben; vielleicht hatten sie auch einfach mehr Zeit.

Cover

Hardcover US, Harper Voyager.
Die HarperVoyager Ausgabe geht wie alle Bände dieses Stiles in Ordnung, einigermaßen neutral. Das Cover von Harper Voyager gibt sich zwar redliche Mühe, das Motiv hat eindeutigen Bezug zum Inhalt, aber andererseits wirkt es billig und zu klischeehaft. Klare Differenz zwischen "Gute gemeint" und "Gut gemacht" :-(










Fazit
Ein Hoffnungsschimmer. "A Kingdom Besieged" ist qualitativ eine deutliche Verbesserung. Es ist weniger Pug zentriert, in der Summe ist vieles ein Rückgriff auf die ersten Bände der Reihe, sowohl was die Charaktere, als auch was die Örtlichkeiten angeht. Handlungen und Personen wirken weniger konstruiert als in den letzten Veröffentlichungen. Wenn Feist dieses Niveau halten, besser noch steigern kann, dann sehe ich dem Abschluss von Midkemia vielleicht nicht gleich freudig, aber doch zumindest versöhnlich entgegen.

Wertung: 6/10

Samstag, 24. September 2011

Michael J. Sullivan - The Ryria Revelations (Bd 1-5 von 6)



Crown Conspiracy (1v6) & Avempartha (2v6), Ridan Publishing.
"The Crown Conspirancy", der erste Band von Michael J, Sullivans "Ryria Revelations" stand bereits seit über einem Jahr auf meinem Warteschlangeregalbrett. Da mir das Buch sowohl in Format, Handhabung, als auch Cover gefiehl, bekam es gegenüber der anderen ungelesenen Werke im Regal, zBsp. von Brian Ruckley, Daniel Abraham oder R. Scott Baker den Vorzug. Eine weise Entscheidung, den bereits nach den ersten hundert Seiten bestellte ich fluchs die anderen bisher erschienenen vier Bände, so groß war meine Lesevergnügen. Da diese innerhalb von wenigen Tagen eintrafen, und ich für einige Tage ans Bett gefesselt bin/war, las ich alle fünf Bände innerhalb einer Woche, wessenthalben ich sie jetzt hier auch zusammen & komprimiert reviewe.

Nyphron Rising (3v6) & The Emerald Storm (4v6), Ridan Publishing.
Von vorneherein lässt sich sagen dass Sullivan beim Schreiben ein Fantasytraditionalist ist, und sich ehr in Richtung von Eddings oder Feist, als Martin, Erikson oder Abercrombie orientiert.
Das Grundgerüst ist schnell erzählt: Fixpunkte über alle Bände hinweg sind der "Meisterdieb" Royce, und der Söldner Hadrian, welche sich darauf spezialisiert haben für wohlhabende Kundschaft ungewöhnliche und gefährliche Aufträge auszuführen. Als sie kurzfristig, um ein Duell zu verhindern, ein bestimmtes Schwert aus dem Königsresidenz des Königreiches Melegan stehlen sollen, wird zeitgleich auch der König ermordet, und der Mord wird den Beiden angehängt. Hier nimmt eine Entwicklung voller politischen Intrigen seinen Anfang, in den Royce und Hadrian teilweise gegen ihren Willen, teilweise ohne ihr eigenes Wissen hineingezogen werden. Ihnen werden teilweise wiederkehrende, teilweise einmalige Charaktere an die Seite gestellt, mit denen sie sich bändeweise die Rolle der Protagonisten teilen.
Wintertide, Ryria 5v6. Ridan Publishing.
Das Setting ist folgendes: Das alte Imperium ist schon seit über 900 Jahren untergegangen, die Reste in mehrere Königreiche & eine Republik zersplittert. Zwischen den Königreichen entstehen immer wieder Spannungen, ständig wird versucht neue Bündnisse einzugehen, oder Loyalitäten durch Heirat zu sichern. Eine der wenigen Konstanten ist die Kirche, die schon zu Zeiten des Imperiums existierte, und heute noch an mancher Stelle im Hintergrund die Fäden zieht. Nachdem das alte Imperium nach einem langen Krieg gegen die Elfen/Elben noch in einen Frieden erwirkt hatte, sind die Reiche der Menschen & Elfen/Elben komplett von einander abgeschnitten. Die Elfen/Elben die noch in den Königgreichen der Menschen leben, werden als rechtelos und minderwertig betrachtet, und leben in der Regel in sklavenähnlichen Zuständen. Nicht besser geht es den Zwergen, die zwar aufgrund ihrer Handwerkskunst geschätzt werden, aber trotzdem nicht über die gleichen Rechte wie die Menschen verfügen.
Einen Originalitätspreis gewinnt Sullivan mit Setting und Charakteren sicherlich nicht, aber andererseits ist die Ausführung was den Lesespaß angeht sehr gelungen, Sullivan bereitet hier eine gelungene Variation eines klassischen bekannten Gerichtes zu. Obwohl dem erfahrenen Leser alle Zutaten "irgendwie" bekannt vorkommen, sind die Details der Beziehungen der Charaktere auf der Einen, der Aufbau der Welt auf der Anderen Seite geschickt über die einzelnen Bände verstreut. Aber: Todesfälle sind in der Regel sehr vorhersehbar, oder sie wirken wie eine notwendige Resteentsorgung zum Abschluss eines Handlungsstranges. Ebenso ist die Schilderung mancher Soziotope entweder flach, oder hölzern geraten (insbesondere in Wintertide).

Cover

Die Cover der Einzelbände gehören für mich zum besten was ich in letzter Zeit gesehen habe. Warum? Es sind entgegen dem Trend eben keine Personen abgebildet, sondern Landschaften, Szenen oder Stimmungen. Fast überflüssig zu erwähnen dass sie vom Autor selbst stammen, der selber auch eine Art Kunststudium absolviert hat. Mit diesen kann man sich in der Öffentlichkeit sehen lassen.

Eine mittlere Katastrophe dagegen die dreibändige Ausgabe die Orbit jetzt aufgelegt hat (Jeweils zwei Bände der Ridan Ausgabe in einem Band). Das übliche Klischee: Düstere, halbvermumte Personen, die Hintergründe haben keinen wirklichen Bezug zu den Inhalten. Warum mache Verlage sowas? Nehmen sie uns nicht ernst?


Ryria Revelations, Orbit, UK.

Fazit 

Auch wenn das große Finale "Percepliquis" erst im Frühjahr 2012 erscheint, erhält die Reihe trotzdem schon jetzt eine Empfehlung von mir, sowohl für alte Hasen als auch Frischlinge. Insbesondere für Erstere vermittelt die Reihe oft das Gefühl mal wieder in eine altbekannte Kneipe einzukehren, da Sullivan sich nicht dem aktuellen Trend zu verschachtelt-komplexen Plots in expliziter Sprache verpflichtet fühlt, sondern ehr schreibt wie ein Raymond Feist zu seinen Hoch-Zeiten: Der Drang weiterzulesen, bzw. den nächsten Band aufzuschlagen war bei mir (und auch den meisten anderen Rezensenten) immer präsent, und konnte auch durch die eindeutige Schwächen nicht getrübt werden. Desweiteren ist die Reihe eine Empfehlung für alle die sich mal an einen Roman/Reihe im Original heranwagen wollen, denn Sullivan benützt eine klare, einfache Sprache, ohne allzusehr in Platitüden zu verfallen.


Wertung: 7/10.

The Hobbit: Jetzt auch noch das...

Dass ich der Verfilmung von "The Hobbit" zwar mit Spannung, aber auch ktitisch entgegen sehe, dürfte ja bekannt sein. Aber langsam gehen mir die Änderungen zu weit: Wie mir erst jetzt bewusst wurde (News ist eigentlich vom Juni), geht die potentielle Verschandelung des Klassikers weiter: Da es im Original keine weiblichen Charaktere gibt, wurde nun Evangeline Lilly (bekannt zBsp aus Lost) in der Rolle der Waldelbin Tauriel besetzt, welche extra hierfür geschaffen wurde. Es ist richtig, im "Hobbit" werden Frauen kaum erwähnt, aber deswegen in die Verfilmung eine dazu zu kleistern, ist meiner Meinung wieder eine überflüssige  Konzession an den Mainstream und  political correctness. Ganz egal was für eine schmucke Elbin Evangeline Lilly auch abgeben wird... :-0

 

Donnerstag, 15. September 2011

Kalligrafische Ausgabe des Silmarillions

Benni Harff, Student der Rhein-Sieg-Akademie für Realistische Bildende Kunst und Design, hat ein wunderbares Werk als Diplomarbeit fertiggestellt: Er hat Tolkien's Silmarillion als quasi mittelalterliche kalligraphische Handschrift umgesetzt:








Leider ist es bisher bei einem Exemplar geblieben, da Benni's Ressourcen nur für dieses eine Exemplar gereicht haben. Wer Interesse an einer Ausgabe hat sollte wissen, dass der Tolkien Trust dieses Werk bisher nicht autorisiert hat. Ich vermute mal dass dies im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit an einer Hohschule auch nicht nötig ist, aber es ist natürlich Grundvoraussetzung für einen kommerziellen Vertrieb. Wir im unten verlinkten Interview nachzulesen ist, würde der Künstler gerne dieses Ausgabe professionell & kommerziell vertreiben, hat aber bisher noch keine Antwort der Rechtinhaber. Aber selbst wenn es dazu käme, vermute ich mal dass unter mehreren tausend Euro pro Ausgabe nichts gehen wird :-(


News & Bilder via Bibliotheka Phantastika
Interview mit Benni Hauff bei Tolkienlibrary.com (english)

Zeugs

Irgendwie war die Lust zu lesen bei mir in den letzten Wochen nicht sehr präsent, ich hasse eben die Hitze, und ziehe mich da gerne in den Zustand einer Pflanze zurück. Jetzt ist Spätsommer/Frühherbst, und ich bin sehr sehr glücklich, und lese wieder. Bald kommen neue Reviews

Donnerstag, 25. August 2011

Zeugs & Schnipsel:

Recht nette oldschool RPG NES/SNES Zusammenfassung der ersten Staffel von Game of Thrones:



Auch sehenswert: Tad Williams & George RR Martin auf einer Bühne:







Dienstag, 9. August 2011

George RR Martin - Noch Video

Ich habe endlich mal Zeit zum Lesen, und deswegen mache ich das auch :-)
Zur Unterhaltung hier eine solide Stunde George RR Martin:





Samstag, 23. Juli 2011

Game of Thrones Comic - Con 2011 Panel

Frisch von der Comic Con 2011: Das Panel (~Diskussionsrunde) zum Thema "Game of Thrones". Mit dabei sind einige Schauspieler, und natürlich der Mâitre persönlich !

The Hobbit - Gruppenbild der Zwerge

Hier noch ein Gruppenbild der Gefährten Bilbos.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Game of Thrones im SPIEGEL....leider.



Auch beim Hamburger Traditionsblatt "SPIEGEL" hat man mittlerweile Wind davon bekommen, dass Game of Thrones in den USA & UK überaus erfolgreich war. Nur leider ist das Resultat ein recht fragwürdiger, wenn nicht sogar verkorkster Artikel !

Dass das US Fernsehen mit seinen Serien dem deutschen in aller Regel überlegen ist, hat man bein SPON ja schon länger bemerkt, so wird man zBsp nicht müde The Wire zu loben, was ja auch seine Berechtigung hat.
Aber der Artikel über Game of Thrones ist in Teilen durchaus fragwürdig, der Titel "Kabale, Hiebe & Geschwisterliebe" lässt schlimmes erahnen.

  • "angereichert mit für das aktuelle US-Erwachsenenfernsehen mittlerweile typischer expliziter Brutalität und Oben-Ohne-Erotik. Es wird geredet, geritten, bei Bedarf geköpft und ausführlich einander beigewohnt, vor allem die Wilden aus dem Südosten mögen es a tergo."
    Es ist hiermit Herrn Kuzmany (dem Autor des Artikels) dringend angeraten, auch mal einen Blick in die Bücher zu werfen, denn das Freizügige findet sich zu 95% auch in den Büchern, der TV Serie die gängige Interpretation "Amerikaner sind prüde, aber in schizophrener Weise wild danach" unterzuschieben ist also fehl am Platze. Überhaupt wird die Romanvorlage, deren neuster Band "A Dance with Dragons" erst kürzlich die Bestsellerlisten gestürmt hat, nur in einem einzigen Satz erwähnt. Schwach.
  • "Oder der Reiterkönig Khal Drogo (Jason Momoa), dessen nordafrikanisch anmutende Horden offenkundig talibanhaft durch die Landschaft marodieren und ihre versklavten Frauen behandeln wie Tiere."
    Herr Kuzmany unterliegt hier wieder der Versuchung, alles zeitaktuell zu interpretieren, was imo kläglich scheitert. Dunkelhäutig? Check! Behandeln Frauen schlecht? Check! Haben Bärte? Check! So bauen wir uns einen Talibanvergleich. Dass die Kultur der Dothraki vielmehr in der Kultur asiatischer Steppennomaden angelehnt ist, kann oder (meine Vermutung) möchte er nicht sehen.
  • "Da sind einerseits die Grundguten, allen voran der treue Eddard Stark, den vor allem soldatische Tugenden auszeichnen, nebenher ist er selbstredend ein liebender Familienvater und bezahlt sogar seiner kleinen Tochter, die lieber Ritterin werden will als Burgfräulein, den Schwertkampfunterricht. Ein Held, wie ihn die amerikanischen Zuschauer wohl in der realen US-Army imaginieren sollen."
    Einfallsreich und voller Fantasie ist Herr Kuzmany ja, das muß man ihm lassen. Auch hier sieht er wieder zeitgenössische Gespenster, sie scheinen ihm ja auch zu gut zu gefallen.


Es ist ja schön dass sich SPON dieses Themas annimmt, aber dann bitte sollte das gesamte Phänomen, also auch die Bücher, miteinbezogen werden. Wenn man schon die Serie solitär betrachten will, so sollte der Verfasser zumindest eine der vielen exzellenten Seiten zum Thema besucht und gelesen haben, um einen tatsächlichen Einblick in die Figuren und das Setting zu erhalten. So könnte auch verhindert werden, dass eine ehr von der Ära der Rosenkriege inspirierte Geschichte gewaltsam in die Gegenwart gezerrt wird, selbst wenn der Drang dazu noch so groß ist.

Montag, 18. Juli 2011

The Hobbit - Die Zwerge

Ein Bild der Zwerge in Zivil wurde ja bereits veröffentlicht:


Jetzt wurden auch Stück für Stück in verschiedenen Magazinen, Webseiten, oder auch von Peter Jackson selbst die Zwerge im Kostüm vorgestellt, samt Kurzbeschreibungen,

Thorin, gepostet bei The One Ring :

As a young Dwarf prince, Thorin witnessed the destruction and terror wrought when a great fire-breathing Dragon attacked the Dwarf Kingdom of Erebor. After slaughtering many of Thorin’s kin, the great serpent, Smaug, entered The Lonely Mountain and took possession of its vast store of gold and jewels. No-one came to the aid of the surviving Dwarves, and thus, a once proud and noble race was forced into exile. Through long years of hardship, Thorin grew to be a strong and fearless fighter and revered leader. In his heart a fierce desire grew; a desire to reclaim his homeland and destroy the beast that had brought such misery upon his people. So when fate offers him an unusual ally, he seizes the chance for revenge.


Oin & Gloin, gepostet bei Yahoo Movies! 

Distant cousins of Thorin Oakenshield, these two doughty Northern Dwarves join the Company out of a sense of loyalty to their kin, and also because they have a substantial sum of money invested in the venture. Along with Bombur, Gloin is the only other married Dwarf in the Company (there being a shortage of female dwarves in general). His wife is an acclaimed beauty with a particularly fine beard. Gloin is the proud father of a young son, Gimli, who will go on to become part of the famous Fellowship of the Ring.


Gepostet von Peter Jackson himself:

These three brothers, all sons of the same mother, could not be more different from each other. Dori, the oldest, spends much of his time watching out for Ori, the youngest; making sure he’s not caught a chill or got himself killed by Wargs or Goblins. Nobody quite knows what Nori gets up to most of the time, except that it’s guaranteed to be dodgy and quite probably, illegal. Dori, Nori and Ori are intensely loyal to each other – and whilst they are perfectly happy fighting amongst themselves, woe-betide anyone who means harm to one of these brothers.
Bifur, Bofur & Bombur, gepostet bei IGN

While most of the Company of Thorin Oakensheild is related to the royal and noble line of Durin, Bofur, his brother Bombur and their cousin Bifur most definitely are … not. Born and bred in the West, descendants of coal miners and iron workers, they have joined the Quest for the Lonely Mountain partly to seek their fortune and partly because they were told the beer was free.  

Balin & Dwalin, gepostet bei Time

Dwarf Lords in their own right, Balin and Dwalin are close relatives of Thorin. Beyond this, these brothers are two of his most loyal and trusted friends. An old warrior, Balin has lived through hard times and fought many battles, yet he harbors doubts about the wisdom of the Quest to retake the Lonely Mountain. Dwalin has no such forebodings – his belief in Thorin’s leadership is unshakeable. A powerful and bruising fighter, with a natural tendency to distrust anyone who is not a Dwarf, particularly anyone who might be an Elf, Dwalin is not someone to cross lightly.  
Optisch geht das aus meiner Sicht in Ordnung, manche Beschreibung klingt meiner Meinung nach etwas albern, eine Eigenschaft die man mit Zwergen eigentlich nicht vebrinden sollte. Ich bin gespannt !

Samstag, 16. Juli 2011

Game of Thrones / A Dance With Dragons - Zwischenbericht, Emmys, Verkaufszahlen...

Ich hielt das Buch ja bereits seit einigen Tagen in den Händen, kam aber erst jetzt zum Lesen. Mein Resumée nach den ersten hundert Seiten: Äusserst empfehlenswert. Auch wenn ich eine Ewigkeit brauchte um Wertheads Zusammenfassung der anderen Bände (siehe hier) durchzulesen und in meinem Kopf neu zu ordnen, so gelang der Anschluss problemlos. Den einen oder anderen Namen oder Ort musste ich nachschlagen, aber ansonsten kam ich kaum ins Grübeln.

  • A Dance With Dragons hat ausserdem den diesjährigen Rekord für das am Besten verkaufte Buch am Erscheinungstag hingelegt. (Quelle)
  • 170.000 gedruckte Ausgaben, sowie 110.000 eBooks wurden bisher (15.07.2011) verkauft. (Quelle)
  • Bzw. 298.000 in der Gesamtzahl (Papier, Digital, Audio; 14.07.2011) (Quelle)
  • Die HBO Serie Game of Thrones wurde für 13 Emmys nominiert, unter anderem für "Best Drama Series" und Peter Dinkelage (aka Tyrion) für "Supporting Actor in Drama Series" (Quelle)

Freitag, 15. Juli 2011

Mark Charan Newton - The Book of Transformations

Hardcover, TOR, UK.
Dass ich mittlerweile ein Fan von Mark Charan Newton (Nights of Villjamur, City of Ruin) bin dürfte ja bekannt sein. Folglich war es für mich eine Freude den dritten Band seine Legends of the Red Sun Reihe zu lesen, und ihn jetzt hier vorzustellen, insbesondere da Newton es auch hier wieder schafft sein Niveau weiter zu steigen bzw. die Schwachstellen auszumerzen.

Inhaltlich steht hier wie in Nights....wieder die Haupt- und Residenzstadt Villjamur im Mittelpunkt, nach dem in City of Ruins der Schwerpunkt auf der Grenzstadt Viliren lag. Inhaltlich führt The Book of Transformations wieder zurück auf die Probleme der großen Skala: Politik, die Eiszeit, die Flüchtlingsströme, also wie im Erstling der Reihe. Doch neue Probleme tauchen auf, und alte präzisieren sich. Eine anarchistische Bewegung, in der sich die Bewohner von Caveside, also die Armen, Hungrigen, Verlorenen, Vergessenen und Übersehenen sammeln, bedroht die Ordnung Villjamurs, oder zumindest dass was Emporer Urtica als gerechte Ordnung versteht.

Es ist schwer die Handlung zu beschreiben ohne zu viel zu verraten. Einer der Hauptcharaktere ist Lan, ein Transgender, deren Körper mittels Cultistentechnik zum richtigen biologischen Geschlecht transformiert wird. Sie wird einer der drei Rittern von Villjamur, durch Cultistentechnik "verbesserte" Menschen, quasi Superhelden, die auf Befehl von Urtica erschaffen wurden, um in der Stadt Recht und Ordnung zu repräsentieren. Newton aber, wie sich in der Wahl eines Transgenders ja bereits erahnen lässt, verpasst seiner Version des "Superhelden" eine recht eigene Note, von ehr plattem Marvel/DC-Heldentum kann nicht die Rede sein. Alte Bekannte wie Dartun, und die anderen Mitglieder des "Order of the Equinox", die gegen Ende des ersten Bandes verschwanden, und ebenso der Inquisitor Fulcrom (welcher bei der Rettung der Flüchtlinge behilflich war) tauchen auf, und sind jeweils Träger eines eigenen Erzählstranges.

Plotmässig schränkt sich Newton im Vergleich zu Nights.... sehr stark ein. Letzen Endes bewegt sich alles in drei Hauptplots, die teilweise bereits ab der Hälfte des Buches zusammenlaufen, was aber in diesem Falle wahrlich kein Nachteil ist, erhöht es doch die Dichte der Erzählung deutlich, und sorgt im letzten Drittel immer wieder für Überraschungen.Während Villjamur... einem Kriminalroman ähnelte, City... deutlich actionlastig , und von Krieg geprägt war, so schafft Newton in The Book of Transformations den Spagat zwischen charakterlastiger Erzählung  in der ersten Hälfte, und Action.in der Zweiten. Auch das Worldbuilding baut Newton weiter aus, insbesondere dem schon vielfältigen Bild der Stadt werden weitere, teilweise sehr seltsame Details hinzugefügt. Aber Newton wird ja nicht umsonst eine gewisse Nähe zum "New Weird" zugesprochen.
Sprachlich und stylistisch schwingt sich Newton hier in neue Höhen, das Buch hat im Vergleich zu seinen Vorgängern kaum noch Längen; Passagen die mancher gern überlesen würde. Charactere bleiben glaubwürdig, Dialoge flüssig und recht natürlich, Kampf, Action und Brutalität wirken weder staksig noch aufgeblasen.

Früher Entwurf.
Cover:
Bisher gibt es nur die englische Hardcoverausgabe, und dieses Cover finde ich durch und durch gelungen. Man kann meiner Meinung nach nur von Glück sprechen, dass der ursprüngliche Entwurf abgelehnt wurde. Ninjakapuzenmädchen gegen den Rest der Welt. Oder so....



Fazit:
Die Sprache, die Erzähltechnik, die Ausbalancierung von Klischées, neue & seltsame Ideen. Ich hätt es kaum für möglich gehalten, aber Mark Charan Newton hat sich in all diesen Punkten gegenüber City of Ruins noch einmal steigern können. Wenn er diese Niveau halten kann, dann darf man ihn schon jetzt als feste Größe bezeichnen. Sollte er sich beim letzen Band und Abschluss der Reihe noch einmal übertreffen (Titel & VÖ noch unbekannt), dann werde zumindest ich jeder Newtonschen Veröffentlichung mit noch mehr Vorfreude entgegenfiebern, als es jetzt schond er Fall ist.


Wertung: 8.5/10.

Dienstag, 12. Juli 2011

The Hobbit - Production Videos

Hier zwei "Behind the Scenes" Videos vom Set von "The Hobbit". Optisch wird es sicherlich wieder eine feine Sache, über die inhaltlichen Mängel der Adaption habe ich mich ja bereits ausgelassen.



Mittwoch, 6. Juli 2011

Acht Argumente für Fantasy & Phantastik

Die geschätzten Kollegen der Bibliotheka Phantastika haben einen wunderbaren Artikel angefertigt.
Er dreht sich um die allgemeine Missachtung die dem Genre in den Medien und von Seiten der Kritik entgegenschlägt. Natürlich gibt es viel Schund, und die "guten" Vertreter des Genres gehören nicht immer zu den Bestsellern, aber uns schlägt schons ehr oft eine ungerechte Behandlung entgegen.

Einige Punkte:
  • "Wenn wir auf die Geschichte des Erzählens zurückblicken, haben wir eigentlich fast immer phantastisches Erzählen vor Augen – von Gilgamesch über Homer bis Parzival und Shakespeare, Goethe und Wilde. Der Gedanke, plötzlich nur noch an der Realität orientiertes Erzählen als ‘zulässig’ und wertvoll zu erachten, ist relativ neu"
  •  Fantasy erlaubt, Probleme der realen Welt durchzuspielen, ohne exakt an die Nachzeichnung realer Umstände gebunden zu sein oder irgendjemandem aus ebendieser realen Welt mit Schuldzuweisungen etc. auf die Füße zu treten [..] Während die Technik einer Zukunfts- oder Rückprojektion oder einer Versetzung ins Reich der Fabel bei eindeutig dystopischen Werken relativ anerkannt ist (Brave New World oder Animal Farm), ist man bei “klassischer” Fantasy anscheinend weniger tolerant – oder weniger bereit, nach tieferen Themen zu suchen und Parallelen gelten zu lassen.
Absoluter Lesenswerter Artikel, zu jedem der acht Punkte sind übrigens auch immer Lesebeispiele angegegeben. 

    Sonntag, 3. Juli 2011

    News Roundup 03.07.2011

    "A Feast for Crows Leak"


    Klarer Fall von Oops: Amazon.de hat durch einen Fehler aus Versehen schon ca. 180 Exemplare von "A Dance with Dragons" versendet, welches ja erst am 12. Juli erscheinen soll. Einige amerikanische Fans der Serie haben gleich zugeschlagen, ebenso haben einige deutsche Vorbesteller eine freudige Überraschung erlebt.

    Für alle bei denen die "Song of Ice & Fire" Lektüre schon eine Weile zurück liegt, und die ihre Kenntnisse bis zur Veröffentlichung von "A Dance with Dragons" wieder auffrischen wollen, hat Werthead in seinem Blog The Wertzone eine schöne vierteilige Serie veröffentlicht:

     Ein englisches Buch vs. zwei deutsche Bücher


    Darüber hat sich wahrscheinlich schon jeder gewundert, vielleicht sogar geärgert: Das einbändige englischsprachige Original wird in zwei deutsche aufgeteilt. Die meisten vermuten ja Geldmacherei dahinter, dass das so nicht richtig ist, und die Gründe hierfür vielfältig, legt Darkstar in diesem Blogeintrag dar:

    Ein US-Buch, zwei deutsche BücherIm Gespräch mit Lektoren großer deutscher Fantasy-Verlage

    Donnerstag, 23. Juni 2011

    The Hobbit - Erstes Bild von Martin Freeman als Bilbo

    Erstes Bild mit Martin Freeman als Bilbo! Es stellt sich die Frage welche Szene hier dargestellt werden soll: Dass einzige umfangreichere Schriftstück welches Bilbo noch Zuhause liest, ist der "Vertrag" der Zwerge, aber zu diesem Zeitpunkt sind die Zwerge schon fort, während sie hier deutlich im Hintergund zu sehen sind. Ich vermute, dass es ein gestellter Promoshot ist.

    Wer mal Bilbo und alle dreizehn Zwerge mal sehen will (allerdings in Zivil), kann dies hier tun!


    News via A Dribble of Ink

    Dienstag, 21. Juni 2011

    Game of Thrones - Season 02 Teaser

    Die Ausstrahlung von Staffel 1 ist gerade beendet, das Casting für Staffel 2 läuft vermutlich noch, und bis zum Frühjahr 2012 ist es noch ein ganze Weile hin, aber es gibt schon einen (nichtssagenden) Teaser für die zweite Staffel !


    Dienstag, 14. Juni 2011

    Game of Thrones - Preview Episode 10

    Hier das "Season Finale" von Game of Thrones:

    Montag, 13. Juni 2011

    Mark Lawrence - Prinz der Dunkelheit

    Aufgrund von einigen wohlwollenden Reviews stand Mark Larence's Debüt bereits seit Mai auf meiner Wunsch-/Einkaufsliste, aber da mein Lesevorlauf bereits sehr groß ist, verzichtete ich auf die Bestellung. Diese wäre sowieso sinnlos gewesen, denn wie ich feststellen musste, wird die englischsprachige Ausgabe erst im August erscheinen, während die deutsche Ausgabe bereits im Mai seinen Weg in die Buchläden fand. Bei einem englischen Autor mehr als ungewöhlich wie ich finde. Umso erstaunter war ich dann, also Mark Lawrence mich anschrieb, ob ich Interesse an einem Freiexemplar hätte. Hatte ich natürlich :-). Das Buch kam dann auch mit netter Widmung an, und da einige andere deutsche Seiten dieser Tage auch Reviews gepostet haben, gehe ich also davon aus dass sie teilweise auch zu den Empfängern der Freiexemplare gehören. Ich halte es für wichtig dies anzumerken, da zumindest meine Wenigkeit sich durch die direkte Ansprache & Widmung durchaus geschmeichelt fühlt. Meine Grundeinstellung war also schon vor dem Lesen ein sehr positives und beeinflusst also auch das Review.

    Der Protagonist Jorg ist ein Königssohn der zusehen musste wie seine Mutter und sein Bruder ermordet wurden, und der Aufgrund der politisch begründeten Unfähigkeit seines Vaters dies zu rächen, frustriert zum Racheengel mutiert. Er reißt aus und zieht mit einer Band von organisierten Strauchdieben und Söldnern umher.Wohlgemerkt im zarten Alter von neun, beziehungsweise etwa fünfzehn zum Zeitpunkt zum der Erzählung.
    "Prinz der Dunkelheit" ist der erste Teil der Triology "The Broken Empire" (dt. Titel mir unbekannt), und anscheinend wurde im UK bereits ein regelrechter Bieterwettstreit um die Rechte ausgetragen, folglich wird auch versucht es als "das" Debüt 2011 zu vermarkten.
       Ich bin mir nicht sicher ob es jetzt "das" Debüt ist, aber es ist auf jeden Fall ein Erstling der deutlich mehr Stärken als Schwächen hat. Die Eragornleser seien aber gewarnt: Jorg erweckt weder große Sympathien, und er und seine Kumpane stellen fast einen Gegensatz zur gängigen Interpretation des Heldenhaften dar. Sein zynisch untermalter Mangel an Empathie, und der gewissenlose Egoismus machen ihn zum Gegenstück des strahlenden Heldens. Die (Gräuel)taten die von Jorg und "seiner Bande" begangen werden sind zwar zahlreich, werden aber immer ehr angedeutet als beschrieben. Es geht auch mehr um sein Innenleben als um seine Handlungen, entscheidend ist was ihn antreibt. Andere Charaktere bleiben auch blass, und warten ehr mit vergänglichen Qualitäten auf. Der Plot springt immer wieder geschickt kapitelweise zwischen der Gegenwart und den Ereignissen in Folge des oben erwähnten Mordes, so dass der Leser häppchenweise mit Hintergrundinformationen versorgt wird. Neben Lawrence's gefälligem Stil, der das Lesen zu einem einfachen Genuss macht, ist auch der Abschluss dieses Bandes gelungen, er endet ehr in einer natürlichen Pause als in einem Cliffhanger.
       Beim Worldbuilding gibt sich Lawrence ebenfalls keine Blöße. Die politische Landkarte erinnert an den deutschen Partikularismus am Ende des heiligen römischen Reiches deutscher Nationen; viele kleine Territorialherren streiten um Macht, Ruhm und Land, den Kaiser als zentrale Institution gibt es nicht mehr.  Die Welt scheint von der Geschichte her eine postapokalyptische Version der unsrigen zu sein, so finden sich Sokrates, Plutarch aber auch der christliche Glaube wieder. Auch werden eifrig die Überlassenschaften der vorherigen Zivilisation genutzt, wie zBsp überlieferter und überlegener Stahl. Aber auch höhere, scheinbar elektronische Technik schimmert hier da durch die Buchseiten, und dies dürfte so manchen Leser ersteinmal verwirren. Geographisch scheint die Welt (siehe Karte) trotzdem nichts mit Europa oder Nordamerika gemein zu haben, aber andererseits werden Regionen wie beispielswiese Persien erwähnt.
     Doch leider gibt es auch etwas zu bemängeln: Jorg scheint trotz seines noch jungen Alters einfach alles zu gelingen. Egal ob es die Konfrontation mit deutlichen älteren und stärkeren Bandenmitgliedern ist, oder wenn er in einer aussichtslosen Situation mit dem Rücken zur Wand steht. Er hadert, kämpft und verliert in seinem Kopf und seiner Psyche mit sich selbst und anderen, aber in der physischen Welt scheint Scheitern, von einer dramatischen Situation abgesehen, für ihn ein Fremdwort zu sein. Insofern hat er dann doch etwas vom Klischeehelden, aber diese Charakterzüge wirken auf mich selbst in der klaten Realität des Buches überzogen und unrealistisch.  Die Übersetzung halte ich in seiner Gesamtheit für gelungen, der Titel "Prinz der Dunkelheit" ist aber ein Griff ins Klo. Der Originaltitel "Prince of Thorns" rührt daher, dass Jorg, als er den Mord als Kind beobachten musste, in einem Dornbusch feststeckte, und an diesen Verletzungen beinahe selber erlegen wäre. Und so wie der Rachegedanke seine Seele entstellt, so zeichnen ihn die Narben des Dornbusches bis heute. Weshalb man auf diese Symbolik mittels "Dornenprinz" o.ä. nicht eingegangen ist, bleibt mir ein Rätsel.

    Cover

    Das deutsche und das UK Cover ist identisch und es nimmt, immerhin, wirklich einen Bezug auf den Inhalt des Buches: Ein junger verhüllter Knabe in einem Haufen getöter Menschen und ihren Waffen. Von der Symbolik her eine Art Racheengel nach vollbrachter Arbeit. Ich finde es aber trotzdem zu peinlich und martialisch, meine Abneigung gegen Personendarstellungen schlägt hier wieder durch.

    Fazit:

    Mark Lawrence ist hier ein gutes und durchdachtes Debüt gelungen. Aufbau, Sprache und Plot zeugen von einem Könner, der weiß wie man Spannung aufbaut und mit den Lesererwartungen spielt. Die oben beschriebenen Mängel im Protagonisten verpassen dem Ganzen aber leider einen Dämpfer. Auf die nächsten Bände bin ich aber trotzdem gespannt.

    Wertung: 7/10.

    Dienstag, 7. Juni 2011

    A Dance with Dragons - Erstes Review

    Publishers Weekly hat wohl das erste Review für "A Dance with Dragons" veröffentlicht. Aber Vorsicht: Spoiler-Alert !

    Game of Thrones - Preview Episode 9

    Hier ein Trailer für Episode 9:

    Donnerstag, 2. Juni 2011

    Game of Thrones - Preview Episode 8

    Hier zwei Previews zu Episode 8 "The Pointy End", diese Folge wurde übrigens vom Maître persönlich geschrieben.




    Mittwoch, 1. Juni 2011

    The Hobbit - Neue Infos

    Inoffizielles Poster


    Ich habe ja schonmal ein paar Takte über Peter Jackson's Verfilmung von "The Hobbit" geschrieben, jetzt gibt es mal wieder ein paar neue Infos. Die zwei Teile werden: "An Unexpected Journey" (Teil1) und "There and Back Again" heissen.

    Es wurde Orlando Bloom in der Rolle als Legolas bestätigt, aber in welcher Form er auftauchen wird ist noch unklar. Als Mitglied des Volkes der Waldelben (wenn ich mich nicht irre ist er sogar eine Art Prinz) könnte er theoretisch auftauchen, eben wenn jene Waldelben die Zwerge auflesen und unter Arrest stellen. Aber solange dies in einer anderen Form als wie als Cameo geschehen sollte, dann finde ich es äusserst bedenklich, würde doch auf diese Weise der bedenkliche Trend aus der LotR-Verfilmung fortgesetzt, die Story (unnötigerweise) zugunsten des Massengeschmackes verändern und zu erweitern.


    Aber die Verschlimmbesserung geht noch weiter: Wie dem geneigten Tolkienleser ja geläufig sein sollte, besteht eine Verbindung zwischen dem Geisterbeschwörer/Dol Guldur -Sauron, aber diese spielt im Hobbit noch keine Rolle, bzw. Tolkien begnügt sich mit dem Hinweis dass Gandalf Thorins Vater im Verlies des Geisterbeschwörers auffindet. Im Film sollen nun auch eine Szene mit Gandalf, Elrond und Galadriel (welche im Buch nicht vorkommt) enthalten sein, in der der weise Rat einen Angriff auf Dol Guldur plant. Ich sehe dieses Vorhaben als äusserst bedenklich an, diese Szene ist zwar dem Kanon entnommen, aber Tolkien hat dieses Vorhaben, oder gar den Ablauf, nie über ein paar Rahmenbedingungen hinaus skizziert.


    News via Werthead
    Quelle:SFX.CO.UK

    Mittwoch, 18. Mai 2011

    Game of Thrones - Preview Episode 6 & Ratings

    Hier das Preview zu Episode 6:



    Werthead hat mal wieder einen schönes Rating-Roundup geschrieben:
    Game of Thrones continues to build slowly in the USA, but its UK performance has become downright unpredictable.[..]
    Overall, Thrones remains the most-watched show on Sky Atlantic. In the USA, Thrones is enjoying a slow and steady build. The overnights for Episodes 1 and 2 were 2.2 million but this has crept up to 2.6 million this week.

    Schön zu sehen, dass auch qualitativ hochwertige Umsetzungen von Fantasyromanen Erfolg haben können.
    Bin mal gespannt wie die Serie in Deutschland laufen wird. Aber wer hat schon TNT Serie?

    Samstag, 14. Mai 2011

    Gollancz wird 50 - Gewinnspiel !



    Der Britische Verlag Gollancz, der so erlesene Autoren wie Terry Pratchett, Ian McDonald, Marc Chadbourn, Richard Morgan und Patrick Rothfuss zu seinem Portfolio zählen darf, feiert dieses Jahr seinen fünfzigsten Geburtstag. Und obwohl der Verlag seit 1998 nicht mehr eigenständig ist, und mittlerweile eine Division von Orion Publishing ist, veranstaltet er ein Gewinnspiel zum Jubiläum.
    Um teilzunehmen, muß man nur die Website http://www.gollancz50.com/ besuchen und zusammen mit der Angabe der Email Adresse jeweils eine Stimme für einen Science Fiction, und einen Fantasytitel abgeben.
    Die jeweils 5 höchstbewerteten werden dann "in a stunning collectable retro-look edition" neu veröffentlicht.

    Zu gewinnen gibt es:
    • 5x Ein Abo des SFX Magazine.
    • 5x Die 10 Gewinner (5 SciFi, 5 Fantasy) des Contests in eben jener "stunning collectable retro-look edition".
    Habe in den Teilnahmebedingungen nichts über Ausschlusskriterien gefunden, die Leute in Deutschland von der Teilnahme ausschliessen würden.

    Game of Thrones - Preview Episode 5

    Hier das Preview zu Episode 5!
    Habe mich übrigens entschlossen die Serie irgendwann nach Vollendung der ersten Staffel innerhalb von 2 oder 3 Tagen komplett anzuschauen, anstatt mich von Woche zu Woche zu hangeln. Kann also erstmal nichts mehr dazu sagen.


    Game of Thrones: Thronopoly - A Monopoly Mod



    Tolle Idee: Die Damen & Herren vom übrigens sehr empfehlenswerten Blog io9.com haben quasi eine Mod für Monopoly mit Game of Thrones Thematik entwickelt. Die Details sind wirklich klasse, so wird beispielsweise aus "Besuche das Gefängniss" "Visit the Wall" oder aus dem "Wasserwerk" wird "The Drowning God". Nett.

    Spielbrett

    Aktionskarten

    Donnerstag, 5. Mai 2011

    Game of Thrones - Preview Episode 4...

    Ich möchte mich erstmal für die ruhigen Zeiten hier auf dem Blog entschuldigen, aber ich hatte zwangsweise andere Dinge im Sinn als zum Spaß zu lesen, oder zu bloggen. Aber ich denke jetzt wird langsam wieder alles gut :)

    Preview Episode 4:



    Laut Werthead sind die Quoten sowohl in den USA, als auch in UK, besser als erwartet, bzw. können ihr hohes Niveau halten !

    Freitag, 29. April 2011

    George RR Martin - "A Dance with Dragons" Manuskript

    Anne Groell, Martins Lektorin beim Verlag Bantram Spectra, präsentiert hier das Monster von einem Manuskript, und liest auch ein paar Auszüge!

    Donnerstag, 28. April 2011

    Game of Thrones - Köstlichkeiten

    Schon etwas älter, und auch vom Meister bereits selbst erwähnt: "The Inn At the Crossroads"

    Hier kochen zwei junge Damen die Rezepte aus George RR Martins "A Song of Ice & Fire":

    In the original books, there is frequent mention of food, most of which sounds mouthwatering (there is a lot of bacon).  We had the idea one night to make dinner based on one of the dishes, and the whole thing sort of snowballed out of control!

     Beispiele:

    “Then came lamprey pie, honeyed ham, buttered carrots, white beans and bacon, and roast swan stuffed with mushrooms and oysters.” (II: 565)

    White Beans and Bacon

    “Littlefinger turned away. ‘Boy, are you fond of potted hare?’ he asked Podrick Payne.” (II:199)
    Potted Hare

    Mittwoch, 27. April 2011

    Game of Thrones - Preview Episode 3 & "A Dance With Dragons"




    Laut Werthead konnte Episode 2 in den USA das Niveau der Premiere halten, in UK gab es einen Verlust von ca. 30%, was aber eventuell auf das lange Wochenende und das sommerliche Wetter zurückzuführen ist...


    Und laut George RR Martins Weblog: "The Beast is dead" (aka "A Dance with Dragons" ist fertig)

    Donnerstag, 21. April 2011

    Patrick Rothfuss - Die Furcht des Weisen Erscheinungsdatum

    Hardcover DE, Klett-Cotta.


    Klett-Cotta hat die deutsche Übersetzung von Patrick Rothfuss' Zweitling "The Wise Man's Fear" angekündigt. Die deutsche Übersetzung wird in zwei Bände gesplittet, was aber aufgrund des Umfang des Originals auch nicht verwundert. Band 1 (mit auch schon mächtigen 800 Seiten) wurde jetzt für den 24. Oktober 2011 angekündigt. Obiges Cover ist meiner Meinung nach nicht gerade der Gipfel der Kreativität, vor allem sehe ich keinen Bezug zum Buch. Die angenehme Farbgebung rettet es meiner Meinung nach ein wenig.

    Mittwoch, 20. April 2011

    Game of Thrones - Preview Episode 2

    Kurzes Preview für die zweite Folge, sie wird in USA/UK am Ostersonntag ausgestrahlt werden:

    Dienstag, 19. April 2011

    Game of Thrones - Reviews, Eindruck, News...



    Am Sonntag wurde in den USA & UK auf HBO die erste Folge ausgestrahlt, und die Reaktion sind in der Summe sehr gut, auch wenn im Vorfeld besonders ein Review in der NYTimes für Aufregung sorgte. Eine ihrer Thesen:
    "The imagined historical universe of “Game of Thrones” gives license for unhindered bed-jumping — here sibling intimacy is hardly confined to emotional exchange.
    The true perversion, though, is the sense you get that all of this illicitness has been tossed in as a little something for the ladies, out of a justifiable fear, perhaps, that no woman alive would watch otherwise. [..] “Game of Thrones” is boy fiction patronizingly turned out to reach the population’s other half."
    Soso, nur für Jungs, und Sex gibt es nur, damit Frauen es auch schauen. Meine Freundin musste über die Aussage lachen, mehr sage ich nicht dazu ;-)
    Was dieses Review besonders macht ist die Tatsache, dass George RR Martin es gegen seine Gewohnheit selbst kommentiert:
    "..  if I am writing "boy fiction," who are all those boys with breasts who keep turning up by the hundreds at my signings and readings?"
    Wer des englischen mächtig ist sollte den Artikel lesen, für mich ist es ein einzigartitiges Dokument der Voreingenommenheit, Snobismus, und auch eines Sexismus unter anderen Vorzeichen.
    Hier gibt es noch einen sehr guten Artikel über dieses, und anderere Reviews !

    Ich habe selber über die üblichen Quellen auch reingeschnuppert, und mir gefiel es sehr gut. Man merkte recht früh dass es eben nicht fürs Kino, oder eines der großen Networks verfilmt wurde, sondern für HBO. Sprich: Blowjobs, Sex & nackte Haut, allerdings eben auch nicht im Übermaß (True Blood anyone?). Optik und Atmosphäre, insbesondere die "Wall" sind sehr eindrucksvoll geraten, die Besetzung ging im großen und ganzen auch in Ordnung, wenn ich mir auch Cersei Lannister etwas blonder, schöner, und "biestiger" vorgestellt habe. Einziger wirklicher Kritikpunkt: Winterfell. Ich habe sicherlich keinen pseudo-mittelalterlichen Gothik-Revival Palast erwartet, schon einen nördlich rustikalen Adelssitz, aber mir war Winterfell etwas zu rauh und unzivilisiert geraten, mehr Dreck als Sitz eines Hauses.

    Wie Werthead berichtet, waren die Einschaltquoten der Premiere aussergewöhnlich gut, mit ~ 4,2 Millionen Zuschauern nahe an den HBO Klassikern "True Blood" und "Boardwalk Empire". In UK wurde sogar ein neuer Rekord aufgestellt. HBO hat nach diesem Auftakt auch gleich eine zweite Staffel bestellt.

    Wie mir "Anonymous" (warum kommentiert eigentlich niemand mit seinem Namen?) mitteilte, hat sich TNTSerie die deutschen Rechte gesichert. Ich bin schon gespannt wie furchtbar die Synchronisation werden wird (Ja, bin da voreingenommen).

    Donnerstag, 7. April 2011

    Mark Charan Newton - City of Ruin

    Hardcover UK, Tor.
    Band 1 der Legends of the Red Sun Nights of Villjamur bzw. Mark Charan Newton war und ist mein Lieblingsnewcomer, und für einen Erstling war Nights.. erstaunlich dicht & komplex, und mit nur wenigen Fehlern behaftet die wirklich ins Gewicht fielen. Es sei denn man bezeichnet die Multiplotstruktur, und den Verzicht auf eine zentrale Figur als einen Nachteil oder Schwäche, denn daran scheinen sich die Geister zu scheiden. Wird Band 2 der Reihe City of Ruin das Niveau halten bzw. die Probleme des Vorgängers beheben können?
     
    City of Ruin verschiebt den Fokus weg von der Hauptstadt Villjamur, hin zu der Grenzstadt Villiren, die nicht nur unmittelbarer als Villjamur von der Eiszeit, sondern auch von noch unbekannten Feinden bedroht wird. Verglichen mit Villjamur handelt es sich bei Villiren hier um einen regelrechten Sündenpfuhl, die Regierung und Inquisition sind korrupt, verschiedene Gangs beherrschen die Straßen, Kultisten züchten Mutationen um sie gegen Golems in der Arena antreten zu lassen, und auch erotische Golems gibt es….(Nein, nicht verlesen). Einen Teil des Personals, wie Inquisitor Jeryd oder den Kommandeur der Nachtwache Brynd, kennen wir bereits, einige neue, wie den Bandenführer Mallum, oder die Kultistin (?!?) Beami, kommen neu hinzu. Den dauerfolgreichen Schönling Randur treffen wir auch wieder, aber war er im Vorgänger manchmal nur etwas unglaubwürdig, so nervt er meiner Meinung nach in City of Ruin gegen Ende regelrecht. Ebenso wirken die Passagen die ihn und die Schwestern Rikka und Eir Jamur beeinhalten irgendwie fehl am Platze, aber anscheinend sind sie notwendig für den nächsten Band Book of Transformations. Ansonsten hat sich Newton bei den Charakteren sehr gut entwickelt, sie wirken plastischer, etwas vielschichtiger, etwas gekonnter. Ebenso springt Newton nicht mehr zwischen so vielen Plots wie im Vorgänger, was einige Kritiker des ersten Bandes doch etwas besänftigen dürfte. Ein richtige Sympathie mit einem der Charaktere will aber bei mir nicht aufkommen, man empfindet gewisse Empathien, aber ich habe nie mit Einzelschicksalen gehadert, oder gar gefiebert. Was sowohl den Roman, als auch mich angetrieben hat, ist die Gesamthandlung, und die Welt in die sie eingebettet ist.

    Paperback, MacMillan.
    Rahmenhandlung ist die neu aufgetauchte krustentierartige Rasse der Okun, die sowohl die umgebenden Landstriche, als auch die Stadt selbst bedroht. Woher sie kommt, und was sie eigentlich will, ist den Mächtigen in Villiren ein Rätsel. Kern der Handlung(en) bei City of Ruin ist aber wieder eine Art Detektivgeschichte, denn in der ganzen Stadt verschwinden wesentliche mehr und andere Menschen als es in dieser Stadt sonst schon üblich ist. Dies betrifft den aus Villjamur geflüchteten und in Villiren neu eingesetzten Inquisitor Jeryd, aber da sich darunter auch Soldaten befinden, verknüpft ihn dies mit dem mit der Verteidigung der Stadt eingesetzten Brynd.
    Die Stärke von Newton ist und bleibt das Worldbuilding und die Stadt als sozial ambivalente Einheit. Er zeichnet mit treffender Tiefenschärfe die gnadenlose Sozialstruktur Villirens, und Gleichgültigkeit gegenüber der Vergänglichkeit des menschlichen (und rumelschen) Lebens, die fernab der ordnenden Hand der imperialen Behörden auch die machiavellischen Strömungen Villjamurs locker in den Schatten stellt. Auch tritt hier der Rassimus deutlicher hervor als in der Hauptstadt: Mit segregativen Merkmalen wie “Humans Only” an Restaurants und Cafés bebildert Newton die Tatsache, dass gerade in Zeiten drohenden Unheils sich Vorurteile verstärken und Sündenböcke gesucht werden. Die Darstellung der problematischen Einstellungen in die Folgen der Gesellschaft zum Thema Homosexualität wirken allerdings etwas zu bemüht, und die Lösungen nicht ganz vollständig und glaubwürdig.

    Cover:

    Paperback, Spectra.
    Mich mag keines der Cover recht überzeugen, wobei das Paperbackcover von Spectra noch das deutlich ansprechenste ist, da hier mehr die (zerstörte) Stadt in den Mittelpunkt gerückt ist, wobei das Cover von MacMillan mit dem dämlich-heroisch dargestellten Brynd einfach nur peinlich ist. Nightangel anyone ?





     
    Fazit: 
    Newton hält sein hohes Niveau und steigert es stellenweise sogar noch. Probleme mit zu vielen Plots und schwachen Charakteren werden zumindest teilweise behoben, während er seine Stärke, das Worldbuilding & die Stadt als Lebensraum, weiter ausbaut. Für letzteres gibt es auch 0.5 mehr als für Nights of Villjamur.

    Wertung: 8.0/10. 

    Montag, 4. April 2011

    Game of Thrones - Richtige Preview (15 Minuten)

    HBO hat endlich eine richtige Preview freigegeben. Die ganzen Schnipsel haben mich auch langsam aufgeregt.


    Donnerstag, 31. März 2011

    Pfeifen, Pfeifenkraut & Tabakgenuss: Herr der Ringe - Produkte

    Vom Pfeifenkraut

    Jedem der den Hobbit & den Herrn der Ringe gelesen hat dürfte die Affinität der Hobbits, Waldläufer & Zwerge zum Tabakrauchen bekannt sein. Während der Anteil der Hobbits an dem Lauf der Dinge, zumindest aus Sicht der offiziellen Geschichtsschreibung (d.h. der Elben), mit Ausnahme des Ringkrieges, ehr gering ausfällt, so ist das Tabakrauchen der nachhaltigste Beitrag den sie zur Kultur von Mittelerde geleistet haben. Sie bezeichnen es auch selber als "die einzige Kunst, von der wir behaupten können, dass wir sie erfunden haben". Diese Kunst war Tolkien, selbst ein passionierter Pfeifenraucher, in Analogie zur idealisierten pastoralen "englishness" des Auenlandes und seiner Bewohner, ein großes Anliegen. Insofern lässt sich vermuten, was für Tabake Tolkien bei der Erschaffung der Tabaksorten Mittelerdes wie zBsp. Langgrundblatt, Alter Tobi und Südstern vorschwebten: Die Tabake der englischen Richtung. Dies sind eben nicht jene Tabake die mit Aromen versetzt werden, die so "schön" nach Vanille, Honig und ähnlichem Süßwerk duften, sondern Tabake die ihren Geschmack durch sorgfältige Komposition, Fermentation, sowie das Räuchern erlangen, und geruchlich irgendwo zwischen Zigarre, Karawanserei und nassem Heuschober liegen ;-), aber wunderbar schmecken. Anscheinend kam lange Zeit niemand auf die Idee, von Tolkien inspirierte Tabake zu komponieren und abzumischen, selbst in der Merchandiseschwemme der nicht durchgehend gelungenen Verfilmung von Peter Jackson tauchten keine derartigen Tabake auf. Nun (unklar seit wann er sie im Programm hat) hat sich der US-amerikanische Internetshop für Herrenprodukte (sans Porn) JustForHim.com entschlossen eine Middle Earth Pipe Weed Serie auf zu setzen. Und anscheinend sind sie sehr gut gelungen, und eben nicht nur gezuckerte Rauchpappe. Leider sind sie in Deutschland nicht erhältlich, und der Zoll würde einen Import zum teuren Vergnügen machen. Ralligruftie, einer meiner Lieblingsyoutuber zum Thema Pfeife hat sich aber ein paar Proben sichern können. Und was er zu sagen hat (auch wenn er die Sünde begeht, die Filme anscheinend lieber zu mögen als die Bücher ;-) ) macht definitv Lust auf mehr:





    P.S: Während im Hobbit noch von Tabak die Rede ist, korrigiert Tolkien im Herrn der Ringe dies zu Pfeifenkraut (engl. pipeweed). Jene englische Bezeichnung wurde in der Verfilmung leider etwas zu wörtlich genommen, und man hat ehr den Eindruck dass hier Marihuana als Tabak konsumiert wird.


    Die Pfeifen

    Sowohl in den Büchern, als auch im Film wird immer wieder die entspannte und entspannende Aura des Pfeife rauchens beschworen, und  dementsprechend haben auch die Pfeifen (sofern beschrieben) eine ehr gemütliche Gestaltung. Also ehr geschwungen und langstielig, als klein und bullig,
    Im Nachhall der Filme erwarb die Nürnberger Pfeifenfabrik Vauen die Rechte zur Herstellung von vier offiziellen Tabakspfeifen: Aragorn, Bilbo, Gandalf & Gimli.  Diese Pfeifen sind allerdings kein billiger Merchandisetand, sondern hochwertige Pfeifen, die aber aufgrund der Lizenrechte & der aufwendigen Herstellung mit jeweils 210 EUR zu Buche schlagen. Für Pfeifen, die trotz alledem Serienpfeifen sind, ein mehr als stolzer Preis. Stilistisch zählen sie alle zur nicht genau einzugrenzenden Gruppe der "Lesepfeifen", genauer gesagt zu den Churchwardens , oder auch (von der Form her) zu den Tonpfeifen. Ralligruftie hat auch zu den Pfeifen ein Video gedreht.



    Für die Inhaber von schmäleren Geldbeuteln, gibt es eine wunderbare Alternative: Ein handgefertigte Pfeife von Peter Lehmann, Ralf hat hierzu auch ein Video angefertigt. Ich spare noch auf mein Exemplar, sobald ich sie in den Händen halte, werde ich sie hier vorstellen.